Beate Görtz
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Freitag, Oktober 18th, 2019
Alohaaaaa,
ich habe es geschafft. Ich bin wieder Weltmeisterin geworden, die 2. Deutsche neben Anne Haug :-)
Mein mentaler Tiefgang vor dem Rennen war und ist was Neues für mich. Konnte mich weder auf den WK noch auf die Insel freuen. Gefühle = nicht vorhanden. Nervös? Nein – eher Gleichgültigkeit. Komisch. Das Training verlief gut. Konnte nach kurzer Zeit die Vorgaben meines Trainers Frederik Martin umsetzen. Eher für mich untypisch bei dieser Hitze und notwendiger Akklimatisation. Aber es lief. OK, die Beine hätten etwas stärker sein können, aber die kamen ja dann pünktlich am Renntag zurück.
Am 12. Oktober hieß es umschalten und den Wettkampfmodus einleuten. Ich war sehr entspannt, hatte gute geschlafen. Alles lief wie geschmiert und änderte sich auch nicht.
Schwimmen war echt klasse mit dem neuen Alterklassenwellenstart. Keine Schläge und Tritte, einfach nur den Füßen nach. Da war ich dann mit 1:09 schneller als erwartet schon auf dem Weg zur ersten Wechselzone. Nach gutem Wechsel ging ich als 6. meiner Altersklasse aufs Rad. Nach 4km war ich auf Platz 2. Aber wo war die Erste? Die Jagt begann, aber ich konnte sie einfach nicht sehen. Ich spürte Rückenwind und der wurde auch nicht so brutal nach ca. 50km, wie sonst die Tage davor. Habe nur 2 Gruppen gehabt und diese bergauf wo ich dann zügig vorbei fahren konnte. Ansonsten kein lutschen – sehr gut. Nach dem Wendepunkt in Hawi leichter Gegenwind, aber alles gut machbar. 180 km waren schneller vorbei als ich dachte. Die Frauen wurden weniger, aber meine Konkurrenz nicht in Sicht. Mist. Also in T2 und ab zum laufen. Brauchte die komplette Zeit in der Wechselzone, um den Rücken wieder grade zu bekommen ;-)
Dann die tolle Nachricht von meinem weltbesten Supporter – Team: Du bist auf Platz 1 und hast mindestens 18 Minuten Vorsprung! Also Ruhe bewahren. „Laufen kann ich“, habe ich zu mir gesagt. Ab km 26 wurde es dann zäh. Der Energy Lab mit seiner verlängerten Laufstrecke im Vergleich zu 2011 hörte und hörte nicht auf. Von Frauen wurde ich nicht überholt. „Aber wo war die 2.? Konnte sie an mich ran laufen? Oder habe ich sie übersehen?“. Bei km 40 dann die noch schönere Nachricht: „Du hast es gleich geschafft – genieße es!“. Ok, ich musste weiterhin 1. sein und habe anscheinend Zeit, locker die letzten 2,2 km zu meistern. Das tat ich dann auch. Ein Traum ging in Erfüllung nicht wissend, dass ich einen Vorsprung von 45 Minuten hatte und somit den Weltrekord dieser Altersklasse um 30 Minuten unterboten hatte (der letzte stammt aus 2018 mit 10:12:02 und ging nach Süd Africa), bähm. Der steht jetzt erstmal. Vielleicht komme ich zur nächsten AK 55-59 wieder, wer weiß ;-)
Quelle: Finisher Pix
Danke an all meine lieben Freunde, Familie, Sponsoren, Kollegen, meinem Mann Helmut für die unermüdliche Geduld und meinem Trainer Frederik Martin, der mich seit 11 Jahren auf diesem Niveau hält und es immer wieder meisterlich schafft, meine Komfortzone zu erweitern.
Mahalo
Beate
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Sonntag, Juni 14th, 2015
Was soll ich sagen? Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben. Ich hab das Ding in 9:22:28 gerockt! Die Challenge wurde zum ersten mal ausgerichtet und schon bei der Wettkampfbesprechung wurde mir klar: Hier sind Profis am Werk. Mit Michael Krüger als Organisator fehlte nichts, was man nicht eh schon hätte verbessern wollen. Unglaublich. Schwimmen bei tollem Sonnenaufgang im Fuglsang See in Herning 90km von der 2. Wechselzone entfernt. Wellenstarts. Ein toller Schwimmkurs, wo ich dann sogar mal Orientierung hatte. An Bojen wurde hier nicht gespart. Für uns Frauen fiel 2 Min nach den Männern um 6:32 der Startschuß. Ich kam als 5. Frau nach 1:03:31 aus dem Wasser und ging mit über 7 min Rückstand rauf aufs Rad und ab in Richtung Billund auf meist flacher Strecke. Wir hatten an dem Tag Glück und der Wind war nicht heftig bei 10 Grad Starttemeratur. Später sollte es noch etwas wärmer werden und ein paar nette Regenduschen gab es auch. Der erhoffte Rückenwind blieb allerdings aus. Nix Windschatten. Ich war 120km allein, nix vorne nix hinten. Der Organisator hat trotz flacher Strecke ein windschattenfreies Rennen hinbekommen. Für uns Profis galt eh: Windschattenbox 20m und das ist auch richtig und gut so. Endlich wird hier verschärft! In Zielnähe fährt man dann noch 2 weitere 45km Runden. Zu Beginn konnte ich dann 2 Mädels überholen. Nun ging es auf die Verfolgung. Aber wo waren die beiden vorne? Irgendwann konnte ich dann im letzten Drittel die bis dahin 2. überholen. Man was haben die Mädels Druck gemacht. Ich wusste halt nicht, ob ich einen Marathon laufen kann, weil ich Probleme mit dem Beckengürtel habe. Deswegen musste ich alles aufs Rad setzen und bin mit guten Beinen und 219 Watt (3,5W/kg) mit meinem Bulls Bike über die Strecke geflogen! Ich holte den schnellsten Radsplit mit 4:45:55.
Während wir auf der Radstrecke ziemlich einsam unterwegs waren, erwarteten uns auf der Laufstrecke viele schöne Hotspots. Ich finde 4x 10km immer sehr gut. Dann kannst du dich früher auf verschiedene Referenzpunkte freuen. Die Laufstrecke war wirklich kurzweilig durch tolle Parks und zu guter letzt über eine Pferderennbahn, irre :-)
Meine Verfolgungsjagd war mir nicht ganz geglückt. Ich hatte durch das wahnsinns schwimmen und einer verdammt guten Radzeit von Carolin Lehrieder immer noch einen Rückstand von etwas über 7min. Ich dachte mir: Einfach nur laufen. In den ersten beiden Runden blieb der Abstand gleich. Gedanken an einen Sieg? Nein. Der Abstand nach hinten auf Jessie Donavoan war nur 4 min. Sie kann normalerweise schneller laufen als ich. Zu Beginn der 3. Runde sagte mir mein bester Supporter Helmut, dass ich nur noch 3:22 Rückstand hatte. Ich rechnete und sagte mir, nehm die Beine in die Hand! Ich hatte ein Ziel! Nach hinten wurde der Abstand glücklicherweise größer. Caro und ich waren zu Beginn der 4. Runde nur noch 46 Sek entfernt. Was für ein Krimi und was für eine Anstregung. Für den Veranstalter toll, für uns Höchsstress. Ich ging auf volles Risiko. Noch 5,5 km zu laufen und ich überholte endlich Caro. Wir gaben uns die Hand. Diese sehr emotionale Geste geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Von da an Fokus auf das Hinterrad von meinem Führungsfahrrad – Tunnelblick. Ich kam erst wieder zur Besinnung, als ich in den wunderschönen Zielkanal einbog. Von Till Schenk wurde ich von einem „Give me 5″ begrüßt. Ich hörte nur noch meinen Namen über die Lautsprecher. Ich hatte es geschafft mit einer für mich bis dahin undenkbaren Laufzeit von 3:18:31! Nur 1 Minute später fiel meine liebe Mitstreiterin Caro in meine Arme!
Nach der spritzigen Siegerehrung kam Wettkampf Teil 2: Die Dopingkontrolle. 90min und reingezwungenen 2,5l Wasser später brachte ich erstaunliche 90ml zusammen! War mir schlecht nach dem Ganzen. Letztendlich bin ich dann auch komplett zusammengebrochen. Da habe ich dann gespürt, dass ich für diesen Sieg wirklich hart gekämpft habe. Das war es wert!
Ich hatte viele gute und leider auch schlechte Tage in der Vorbereitung, was das Laufen betrifft. Die Zweifel, einen Marathon laufen zu können, wuchsen. Mal lief es gut und mal schleppte ich mich zur Haustüre zurück. Im Rennen hat mein Freund Adrenalin alles gerichtet. Ich bin so dankbar, dass ich das Laufen abrufen konnte.
Oliver Bronny vom Triathlonshop hat meine Ernährung auf dem Rad in den letzten Tagen nochmals angepasst. Mein Trainer Freddy von Pro Athletes hat mich wieder an meine Leistungen aus 2011 herangeführt. Ein langer Prozess liegt hinter uns und ich hoffe, ich kann dies konservieren.
Danke an meine treuen Materialsponsoren Bulls und Sailfish!!!!
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Freitag, April 1st, 2011
….oder besser: Bergbezwingung auf Gran Canaria.
10 Tage Sonne und viele Höhenmeter. Insgesamt waren wir 10 Athleten aus dem ASV Köln Triathlon. Wir haben in allen Disziplinen insgesamt 47 Std. trainiert. 3400 Höhenmeter mit bis zu 14% haben meine Beine teilweise an die Grenze gebracht. Aber mit meinem Trainer im Rücken kann ich ja nicht einfach absteigen und schieben ;-) Ich habe es sehr genossen ohne Job und Telefon diese 10 Tage zu haben. Jetzt starten die letzten 3 Monate vor Klagenfurt. Die heiße Phase beginnt….
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Samstag, Januar 29th, 2011
Gestern war unser großer Aufklärungsabend in Sachen Sportlernahrung mit Oliver Bronny vom Triathlonstore Dormagen. Olli hat nicht selten das ein oder andere Erstaunen in die Gesichter der rund 20 Athletinnen und Athleten gezaubert, wenn es um Gerüchte in der Sporternährungswelt ging. Wir haben auf spannende Art und Weise sehr viel gelernt. Wann nehme ich in welchem Verhältnis welche Zusammensetzungen zu mir? Stichworte wie Maltodextrin, Glucose, Karnitin, langkettige Aminosäuren, Fleisch von Tieren, die sich bewegen ;-), Open-Window-Effekt und vieles mehr haben Klarheit in unseren Sportalltag gebracht. Wir mussten erkennen, dass dieses Thema ein wichtiger Baustein unseres Trainingsplans ist! Nebenbei bemerkt wurde dieses „gesunde“ Zusammentreffen dann doch auch zu einem köstlichen Schmaus mit den leckersten Kreationen!! Danke an alle Teilnehmer und vor allem an Olli und Markus!!
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