Beate Görtz
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Tja, nun habe ich schon lange nichts mehr geschrieben. Das hat seinen Grund. Ich bin leider etwas orientierungslos.
Mein Jahr 2015 verlief, was die Rennen anging, extrem zufriedenstellend. Bessere Wattwerte als je zuvor, 2 Gesamtsiege auf der Langdistanz davon eine Challenge gewonnen, was will man mehr? Mit meiner Mitteldistanz in Phuket im Nov 2015 mit der gleichen Zielzeit wie 2014 beendete ich meine letzte Saison. Es hätte doch alles nicht besser laufen können.
Vedrängt hatte ich allerdings, dass ich seit 2013 unter Schmerzen diesen Sport betreibe. In 2013 wurde eine starke Entzündung im Schambein festgestellt. Sattel geändert, Position geändert, es wurde besser, nur schmerzfrei war ich eigentlich nie so ganz. Ende 2014 wurde es dann wieder schlimmer. Adduktoren, Hamstrings, der gesamte Beckenbereich war schmerzhaft. Meine Rennen, mein Training, ich habe alles durchgezogen. Auch wenn nach einer harten Laufeinheit am nächsten Tag mein Gang von einer Wackelente nicht zu unterscheiden war. Ich habe immer gedacht „OK, wenn so bleibt und nicht schlimmer wird, dann kriege ich das ja immer so hin“. Pustekuchen. Im Dez 2015 ging dann plötzlich gar nichts mehr mit Laufen. Diagnose: 2 Ermüdungsbrüche im Schambein. Nun heißt es Pause mind. 6 Wochen, also bis Ende März. Was wird aus meiner Saison? Ich fahre zur Zeit noch Rad und schwimme und versuche mit allen Kräften meine Disbalancen in den Griff zu bekommen, damit die Ursache bekämpft wird. Meine rechte Seite ist ein riesen Schwachpunkt. Es besteht Hoffnung. Aber wirklich planen kann ich nichts so richtig.
Ein Start zur Titelverteidigung bei der Challenge Billund am 12.06.2016 ist nicht ausgeschlossen, aber eine tolle Laufperformance kann ich da nicht hinlegen. Die hat mich letztes Jahr zur Siegerin gemacht, aber dabei sein wäre ja schon toll.
Die Schmerztoleranz bei Triathleten ist sehr hoch. Davon kann sich kaum einer frei sprechen. Die Toleranz für das richtige begleitende funktionelle Training ist teils sehr niedrig und dann knallt es. Der Körper will dann irgendwann einfach nicht mehr kompensieren. Ich bin im 9.Jahr Triathlon, im 4 Jahr als Profi. Soll es das gewesen sein?
Momentan gibt es nur ein einziges Ziel für mich: Endlich wieder schmerzfrei sein. Wie schön das ist, erlebe ich gerade, dadurch, dass ich nichts mehr mache, was weh tut. DAS ist Lebensqualität!
Ich hoffe, dass ich beim nächsten Eintrag wieder von schönen Rennen berichten kann……
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