Savadee Kah Challenge Phuket

Für mein Saisonende im November hatte ich mir zwei besondere Wettkämpfe ausgesucht. Die erste Herausforderung war das Training im dunklen mittlerweile abgekühlten Deutschland. Die zweite Herausforderung war das brutale Profil verbunden mit Temperaturen bis 40 Grad. Es ging am 16.11.2014 nach Thailand/Phuket. Es war mein dritter Versuch endlich wieder dorthin zu kommen. Am 23.11.2014 startete ich dort auf einer Kurzdistanz  (1,8-51-12), dem traditionellen Laguna Phuket Triathlon. Eine Woche später am 30.11.2014 ging es dann auf die Half Challenge Phuket (1,9-90-21). In Deutschland hatte ich mir schon die schlimmsten Berge aneinandergereiht und bin diese immer wieder abfahren, um meine Kraftausdauer auszubauen. Max. 17% habe ich im Bergischen gefunden. Mich erwarteten jedoch pro Rennen Rampen bis zu einer Länge von 800 m mit 20-23%. Wie fühlt sich das wohl an? Mein Bulls Bike konnte ich nur bis zu einem 28er Ritzel ausbauen. Den Rest mussten die Beine übernehmen. Hochmotiviert ging es nach meiner Ankunft auf die komplette Wettkampfstrecke der Half Challenge. Noch nie hatte ich auch nur im entferntesten solche Steigungen bewältigt. Teils ging es im zick zack die schlimmsten Rampen rauf. Die nass geschwitzten Hände rutschten über die Griffe, aber ich hatte es geschafft und so war mein Kopf für das erste frei. Unglaublich, aber die Straßen wurden teilweise für dieses Event komplett neu gemacht. Die Bodenschweller in den Ortschaften wurden extra für die Wettkämpfe entfernt. Man kann sagen, Phuket ist mehr als gerüstet für professionelle Rennen und dies zeigte auch das Starterfeld. Es war enorm groß mit bis zu 15 TOP Frauen und 35 TOP Männern. Es folgen für diese Saison noch weitere gute heiße Rennen und so waren alle auch in TOP Form.

Ich mag die Hitze nicht. Im ersten Rennen war ich auch noch nicht zufrieden. Mäßiges schwimmen gefolgt von mäßigem Radfahren. Lediglich der Lauf war trotz meiner Verletzung gut im Vergleich zu den anderen Mädels. Ich kam auf gesamt Platz 6.

Im zweiten Rennen stieg die Zahl dann von 7 Profifrauen auf 15. Gemessen an der Vorleistung habe ich nicht mit TOP 10 gerechnet. Es kam glücklicherweise anders.   Es lag deutlich an der Akklimatisation, was sich bei Radfahren und laufen spürbar zeigte. Diesmal konnte ich an einer guten Schwimmgruppe dran bleiben und meine Schwimmzeit deutlich verbessern (33:19). Ich kam als 9. aus dem Wasser. Vorsichtig fuhr ich die ersten 30km. Ich wusste, dass nach 43 km der Horror begann und ich wollte auf keinen Fall verbrannt in die Berge fahren. Somit war meine Wattzahl verhalten unter Vorgabe 220 Watt. Dann kamen sie und ich war erstaunt. In den ersten Anstiegen konnte ich 2 Mädels kassieren und später dann noch zwei starke Frauen, die im Vorrennen vor mir waren. Das beflügelte mich und ich ließ es dann auf den letzten Anstiegen krachen. Nach 2:38:00 stieg ich vom Rad. Als 5. ging ich auf die Laufstrecke. Ich wurde überholt und konnte überholen, so dass ich mit 4:50:19 meinen Platz 5 gesamt sichern konnte. In diesem TOP Feld bin ich überglücklich und mehr als zufrieden über diesen Rennausgang meiner letzten Wettkämpfe 2014.

Asiatische Rennen sind und bleiben für mich immer sehr emotional. Alles ist sehr persönlich. Man wird auf Händen getragen. Mein Partner bekommt hier die beste Unterstützung und überall Zugang obwohl er nicht im Rennen ist. Die Awards Party war mächtig elegant und nach dem offiziellen Teil folgte eine Party, die sich sehen lassen konnte. Ja, die Frauen kamen hier nicht zu kurz, wenn die Männern ihre oberen Hüllen fallen lassen und auf der Bühne tanzten. Ich spüre deutlich die Wertschätzung den Athleten aber auch allen Volunteers gegenüber. Wer einmal etwas ganz Besonderes machen möchte, sollte dieses Rennen planen. Du kannst nicht enttäuscht werden. Die Messlatte wird dort ganz ganz hoch gehangen, ein Traum!

 

Ich mag nicht so gerne „kurze“ Rennen. Die Langdistanz ist eher mein Ding. Da muss ich nicht immer von Anfang an auf 100% gehen. Da zählen andere Stärken. Ich habe aber gemerkt, dass ich in 2014 einfach zuwenig knackiges kurzes gemacht habe. Für 2015 planen wir anders, um meine Schnelligkeitsausdauer nochmals anzukurbeln. Letztendlich ist es auch angenehm, nach einer Mitteldistanz nicht total fertig zu sein.

 

Was soll ich sagen. In 2014 hatte ich mein erstes DNF auf Lanzarote, aber danach wurde die Saison noch richtig gut. Ich hätte an der ein oder andere Stelle etwas weniger Fehler machen können. Ich denke da ein meine Windhose, die ich quasi in Form einer Weste in Kopenhagen beim Rennen trug oder an die Aktion „2 Langdistanzen in 2 Wochen“. Das hat mein Beckengürtel nicht so gut weggesteckt und jetzt havariere ich noch rum.

Ich vertraue auf die Physio von Pro Athletes so wie ich auch meinem Trainer Frederik Martin von Pro Athletes nun seit 7 Jahren vertraue. In Bezug auf Triathlon bin ich zu einer richtigen Weltenbummlerin geworden, um als Profi überall an den Start zu gehen. Hätte man mir das damals vorhergesagt, ich hätte es nie geglaubt. Und es wird ein weiteres Profijahr geben mit spannenden Rennen.

 

Vielen Dank liebe Sponsoren. Mit euch gehe ich nun teilweise ins 8. Jahr. Danke für euer Vertrauen.

 

So und jetzt wird die Off Season gestartet. Von 42 Grad auf 4 Grad geht es nun stramm auf den Glühweinstand zu.

 

Ich wünsche dir ein tolles restliches Jahr mit einer tollen Adventszeit , schöne Weihnachten und einen guten Rutsch in 2015!

 

Zieleinlauf

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