Beate Görtz
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Manchmal weiß ich auch nicht, was so in meinem Kopf vor geht. Vor 2 Wochen hatte ich einen Ironman in Kopenhagen und war sehr unzufrieden mit einer 9:49. 4 Tage später erster Lauftest, 5 Tage später erstes Schwimmen, 6 Tage später erster Radtest auf meinem Bulls mit intensiven Blöcken: Es läuft und mein Bike fliegt. 7 Tage später Entscheidung: Anmeldung beim CTW 226! Als Helferin war ich eingeplant, als Siegerin auf dieser heimatlichen Langdistanz sollte das Abenteuer enden. Leider war da noch diese Dienstreise dazwischen. Es hieß eine Woche ab nach Singapur und Rückankunft Samstag Mittag vor dem Wettkampf. Ich habe eine sehr witzige Taperwoche hinter mir mit schicken Hotel-Fitnessraum-Fahrrädern und nettem geschwungenem Urlaubspool, der mir immerhin die Möglichkeit gab, gefühlte 20m am Stück im Bogen zu schwimmen. Besser als nix.
Aber welchen Einfluss wird der Jetlag noch haben? Wie wirkt sich das auf die Wattwerte aus? „Bloß nicht überziehen und einfach mal schauen. Wenn das laufen nicht klappt, hast du es dann wenigstens versucht“. Und es lief. Kam nach mäßigen 1:04:11 aus dem Wasser. 2 Min schlechter als letztes Jahr und das obwohl ich dieses Jahr besser drauf war. OK, egal, weiter machen!
Auf dem schnellen Bulls Bike kamen dann wieder die Wattwerte, die ich sehen wollte und das bis fast zum Schluss. Das ist mir in Kopenhagen nicht gelungen. Aber Heimat ist dann doch noch was anderes :-) Nach 4:49:30 kam ich als Führende vom Rad. Ich dachte jedoch die ganze Zeit, ich hätte 1 Min Rückstand zur ersten. Bei dem letzten Wendepunkt sah ich die starke Nicole Bretting, aber sie fuhr auf eine weitere Runde und da wurde ich nachdenklich. Mein lieber Dirk empfing mich schon in der Wechselzone mit „Ja, Beate so will ich das sehen“ und er bestätigte: „Du bist auf 1″ Das wollte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Die Beine waren OK, konnte einen Schnitt von 4:30 umsetzen zumindest bis zum Halbmarathon. Dann wurde mein Lauf schwieriger, die ersten Schmerzen setzten ein. Der Wettkampf vor 2 Wochen machte sich bemerkbar. Aber mein Partner, meine Freunde, die Kölner, mein Trainer, die Vereine….alle waren da und haben mich KM für KM von einem Hotspot zum nächsten motiviert. Ich hörte nur noch meinen Namen. Das Gefühl war und ist unfassbar!!!! Ja, das ist Heimat. Der Kölsche hätt si Hätz am richtijen Fleck!
Nach 3:24:58 hatte ich den Lauf endlich hinter mir und siegte mit 9:22:17. Es war ein Zieleinlauf, der mich sehr tief berührte. Plötzlich stand auch noch mein Patenkind mit der Medaille im Ziel vor mir und das trieb mir dann Pipi in die Augen.
Das CARGLASS Cologne Triathlon Weekend Team arbeitet das ganze Jahr mit unermüdlichen Kräften an diesen tollen Wettkämpfen. Diese Formate sind endlich angekommen in Köln. Uwe Jeschke ist mit Will Power Races auf TOP Niveau. Jeder Athlet spürt wie sehr er und sein Team mit größter Leidenschaft hinter dieser Veranstaltung stehen. Weiter so!!!
Glückwunsch an alle Finisher und vor allem die mir ans Herz gewachsenen Rookies. Besonders aber gratuliere ich Julia Bohn und Ulrike Schwalbe, die den sportlichen Konkurrenzkampf wahrnehmen, ihn aber außerhalb des Wettkampfs nicht spüren lassen.
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