Beate Görtz
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Ironman Weltmeisterin 2010, 2011, 2019 – Frauen Amateure
Montag, Juni 30th, 2014
Leute Leute, meine DNF-Last auf meinen Schultern von Lanzarote ist nun abgefallen, plumps. Mit der tollen Platzierung 9. Gesamt (8. unter den PRO´s) kann ich mehr als zufrieden sein. Gesamtzeit 9:25:25 zusammengesetzt aus 1:00:28 schwimmen (ja ja, da geht noch was ;-), Rad 4:58:22 und Laufen 3:20:52.
Es sind nicht die Zeiten von 2011, wo ich mit einer 9:18 finishen konnte. Aber ich bin immer noch auf einem guten Weg.
Unwetterwarnungen zum Trotz begann der Morgen mit einem Regenbogen über dem Wörthersee ohne Regen. Es waren perfekte Bedingungen. Kein Wind, glatter See mit 22° und Sonne.
Meine erste Hürde: Als Profi „durften“ wir vom Steg springen mit einer imposanten Höhe von bestimmt 60cm!!! Aber eine Beate, die so was noch nie gemacht hat, ist einen Tag zuvor wie ein Depp 10x rein ins Wasser und wieder raus. Die Brille blieb da wo sie hin gehört und die Oberschenkel schmerzten, weil ich nicht mehr als einen Bauchflatscher hin bekam. „Es wird schon werden“ dachte ich und beendete das eigenartige Springtraining.
Und es wurde. Nach dem wiederholten Bauchflatscher konnte ich dann relativ ungestört die ersten Minuten schwimmen, bis mich natürlich die schnellen Age Grouper einholten. Im Lendkanal entstand dann eine regelrechte Sogwirkung, so dass ich dann endlich mal wieder in Stundennähe beim schwimmen kam. Als 22. Frau stieg ich aus dem herrlichen Wörthersee.
Dann kam mein Ding: Rad. Leider war es über 30km sehr schwierig. Das fahren war unrhythmisch durch die Menschenmassen auf der Strecke. Ich hoffe, dass IM bald einmal die Reißleine zieht und den Sport wieder in den Vordergrund stellt und nicht die Kohle.
Ich konnte meine Wattvorgabe bis zum Schluss umsetzen. Ich fuhr mich frei und war dann wirklich frei. Wo waren die alle? Bin ich noch auf der Strecke? Komische Gedanken. Dann Regen und Wind, aber nur kurz. Alles gut, aber die letzten 60km habe ich wirklich kämpfen müssen und kam als 7. vom Rad.
Dann der übliche Gedanke: „Wie soll ich jetzt noch 42,2km laufen?“ Mein letzter Marathon lag 7 Monate zurück. Und „ja“ ich habe mich schwer getan. Erst nach 4km fand ich meinen Rhythmus. Die Zeiten waren besser als ich mich fühlte. Aber aufgeben? Ein 2. DNF? Nicht aus diesem Grund! Schnell holte mich Elisabeth Gruber ein. Hatte das Gefühl ich stehe, als sie an mir vorbei lief. Sie verwieß mich auf Platz 8. Und eine noch schnellere Age Grouperin gab mir auch noch 5 Minuten, womit ich dann insgesamt trotzdem noch Platz 9 belegen konnte.
Meinen großen Respekt gilt den tollen Athletinnen, die da vorne ganz locker mal unter 9 Std. geblieben sind: Hammer!!!!
Ich bin noch beste Deutsche geworden und freu mich wie Bolle!
Danke Freddy (Frederik Martin). Der direkte Weg zurück in den Triathlonalltag nach meinem Disaster auf Lanzarote, war genau der richtige. Abschütteln und neu!
Hey, meine lieben Sponsoren, Familie und Freunde, was wäre ich nur ohne euch! Vielen Dank. Ich hoffe, ihr haltet noch ein wenig durch. Meine Triathlonrente ist noch nicht in Sicht.
Mein bester und unersetzbarer Supporter an der Strecke ist mein Freund Helmut. Was er immer mit mir durchmacht. Das ultimative frühe aufstehen (ich muss ja immer die erste in der Wechselzone sein), meine Nervosität, meine Unsicherheit vor dem Start, dann den ganzen Tag Ergebnisse und Vergleiche einholen, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, dann sein Klapps auf den Hintern „Auf geht’s, hol sie dir“. Wenn er wüsste, dass ich immer riesen Angst davor habe, weil das immer ganz schön weh tut. Da setze ich lieber kurzzeitig zum Sprint an ;-)
Jetzt erst einmal meine Freunde beim IM Frankfurt unterstützen, erholen und weiter planen. Es steht noch einiges auf dem Programm.
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Montag, Juni 9th, 2014
Wenn du einen detaillierten Wettkampfbericht erwartet, muss ich dich leider etwas enttäuschen, denn mein Fokus liegt bei Wettkampforganisation, meinem Trainer Frederik Martin und meinen Sponsoren. Was haben die drei gemeinsam?
Letztes Jahr habe ich gesagt: Das war´s mit Bonn. Ich werde in 2014 nicht mehr starten. Ich möchte andere Wettkämpfe ausprobieren. Und zack werde ich vom Veranstalter angeschrieben und heiß gemacht. Wer kann dazu schon „nein“ sagen. Bonn ist etwas Besonderes. Der Start von der Fähre ist Kult, die Menschen an der Strecke sind grenzenlos enthusiastisch und das Wetter spielt immer mit. Selbst zum Duathlon letztes Jahr war das Wetter gut ;-) Dieses Jahr war es heiß und zack wurden ergänzende Verpflegungsstellen eingerichtet und Duschen zur Verfügung gestellt, die bei Wunsch eine tolle Abkühlung auf der Laufstrecke waren.
Aber es gibt noch weitere nennenswerte Gründe für Bonn. Die Orga ist perfekt, was sicher an 24 Jahren Erfahrung liegt. Wechselzone bestens organisiert. Viele Helfer, die dir das Gefühl von Sicherheit bereits am frühen Morgen geben. Überall eine helfende Hand, überall know how. Die zentrale Wechselzone ist ein Hot Spot für die Zuschauer und von vielen Seiten einsehbar.
Mein Erlebnis an dem Schwimmausstieg war mal wieder bezeichnend. Schwimmen ist ja schon eh nicht mein Ding. Ich bin blöderweise an dem letzten Zipfel der Rampe angekommen. Sie war steil, was den Ausstieg schwer machte. Ein Helfer hing an der Kante, um genau diese Leute aufzuhalten und ich war nicht die einzige. Der erste Tritt war schwer und zack wieder eine Hand, die mich hoch zieht. KNOCHENARBEIT!!!! und das wahrscheinlich hunderte mal.
Du erlebst die Person, die eine einbiegende Straße absichert, für einen Moment. Sie steht jedoch Stunden dort bei Hitze, Wind und Wetter. Ich habe nicht einen unsicheren Moment erlebt.
Dann der Moderator. Er war vorbereitet, wusste den aktuellen Stand der TOP Athleten und auch jede Menge Anekdoten von vielen Startern. Das macht einen Wettkampf spannend für die Zuschauer und motiviert gleichfalls die Athleten. Ich habe riesen Respekt vor dieser Professionalität.
Die Siegerehrung ist zeitnah, kurzweilig und eine absolute Wertschätzung für jeden Athleten. Das eingespielte Team von Joachim und Jan inkl. des gesamten Orgateams sind immer und zu jeder Zeit gut gelaunt trotz Höchststress!!! Alle leisten Großartiges.
Und so könnte ich noch viele Punkte aufzählen……
Komme ich nun zu meinem Trainer Frederik Martin von ProAthletes. Im März erschütternde Ergebnisse bei der Rad-Leistungsdiagnostik. Freddy hat mich in 8 Wochen auf meine alte Form gebracht und nach heutigem Stand würde ich sagen „noch einen drauf gesetzt“. Vor 3 Wochen beim IM Lanzarote dann mein erstes DNF. Furchtbares Gefühl, aber die richtige Entscheidung. Und was nun tun mit der Beate. Abschütteln und neue Ziele setzen. Wie gern wäre ich beim Extremman in Düren gestartet. Aber Freddy hatte aufs richtige Pferd gesetzt, das besagte Wochenende noch mit langen Einheiten bepackt und dann raus nehmen für Bonn. Und dann ein Sieg! Mein 3. Sieg in 4 Jahren. Der Radpart hat mich wieder gerettet. Laufen war nur solide, aber da ist noch Luft nach oben.
Mein Trainer organisiert mich, übernimmt das Denken. Er ist der Spezialist und weiß, was ich wann am Besten zu trainieren habe.
Bronny ist einer der Hauptsponsoren vom Bonn Triathlon und rettete mich in letzter Minute vor meinem Start über meinen Hungerast mit einem schnellen Riegel hinweg und nebenbei gibt es noch schöne Optimierungen für meine Radaerodynamik mit seinem Produktportfolio.
Mein schnelles Pferdchen und alles, was dazu gehört, wird von Bulls gestellt. Purzel und ich sind ein gutes Team würde ich sagen.
Ich mag es, wenn die Trainings- und Wettkampfparameter so professionell ineinander greifen: Trainer, Sponsoren und gut organisierten Wettkämpfen sei Dank.
Mein nächstes Ziel ist nun der IM Klagenfurt. Ich hoffe, dass ich meine Form dort auf die Straße bringen kann.
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