Ironman Lanzarote 2014 – der härteste Ironman, aber auch meine härteste Entscheidung

Alles war so gut vorbereitet. Nach 8 Wochen sehr intensivem Radtraining spiegelte die letzte Leistungsdiagnostik wenige Tage vor Abflug beste Werte wieder. Der Schwellenwert sowie die Vitalkapazität sind steil nach oben gegangen. Grund zur Freude! Die Laufzeiten waren wieder so, wie vor knapp 2 Jahren. Hochmotiviert ging es am Mittwoch in den Flieger zum härtesten Ironman der Welt (3,8-180,2-42,2) mit starken Winden und 2500 Höhenmetern.

Kaum auf Lanzarote angekommen wurde uns von der ungünstigen Wetterfront Calima berichtet, welche Hitze und staubbelastete Winde auf die Insel trieb. Ich dachte: „Ungünstige schwierige Bedingungen sind genau das richtige für mich“. Aber ggf. lag ich damit zumindest für dieses Rennen falsch.

Am Samstag den 17. Mai stand ich nun mit großem Respekt aber auch Freude, dass es nun endlich los gehen sollte, um 7:00 Uhr an der Startlinie. Ein Massenstart mit 2300 Athleten machte mir schon ein wenig Angst. Kaum kam der Startschuss wurde ich schon kräftig überschwommen. Es war sehr schwierig hier nicht in Panik zu geraten und trotzdem hatte ich noch Glück und bin fast ohne Tritte und Kopfschläge nach 1:07 Std. aus dem Wasser. Nun sollte mein Rennen beginnen.

Doch machte mich der Blick auf meine Wattanzeige von Beginn an nervös. Es gelang mir auch nach einer Erholungszeit nach dem schwimmen nicht, meine Leistung abzurufen. Ganz im Gegenteil. Die Beine schmerzten, waren komplett zu. Bei nur 70% von meinen geplanten 210 Watt war ich schon an meiner Leistungsgrenze angekommen. Draufsatteln undenkbar. Schlimme Gedanken in meinem Kopf. Sollte das mein erstes Rennen werden, wo ich nicht ankomme? Nein, weiter machen! OK, Hauptsache finishen, auch wenn es eine Art Trainingseinheit wird. Mein eigenartiger Zustand wurde schlimmer. Im Timanfaya Nationalpark bei KM 44, dem ersten längeren heftigeren Anstieg, musste ich eine Entscheidung treffen. Ich würde weder diesen Berg noch das Kommende heile überstehen.

DNF: Did not finish. Dieser Satz hämmerte durch meinen Kopf. All die Jahre hatte ich so verrückte Dinge im Rennen erlebt und nie hatte ich die Ziellinie aus den Augen verloren. Das Schicksal eines schlechten Tages hatte zugeschlagen  und ich fuhr traurig und mit Fragezeichen im Kopf zurück. Woran liegt mein Zustand? Was ist denn nur los? Was habe ich falsch gemacht? Selbst die paar KM zurück zum Start wurden zur Tortur. Eins war klar: Zu meiner Entscheidung gab es keine Alternative. Das Rennen war vorbei bevor es richtig angefangen hatte.

Alles hat seinen Grund. Ich werde versuchen, die Ursache zu finden, gegen zu steuern und neue Pläne zu schmieden. Wie sagt man so schön: „Krönchen richten und neu kämpfen“.

Ich denke immer noch an all die lieben Freunde, die mich aus der Ferne unterstützt und ihre Daumen gedrückt hatten. Vielen Dank dafür.

Liebe Sponsoren: Auch wenn ich euch in diesem Rennen enttäuschen musste, so komme ich gestärkt aus dieser Situation zurück und werde sehr bald wieder meine Leistung abrufen.

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