Ja, ich kann es noch! Neue Bestzeit auf der Langdistanz in Köln

Gestern startete ich beim Carglass Cologne Triathlon Weekend auf die Langdistanz (3,8-177-42,2) und beendete das Rennen als Siegerin! Was gibt es schöneres als in der Heimat zu starten. Nach dem Verlust meines Hawaii-Slots ein schönes Highlight. Das schwimmen im Fühlinger See war einsam für mich. Nach dem Start der TOP-Athleten war ich in gewohnter Manier nach nur wenigen Minuten allein im Wasser. Zum Glück sind ja dort die geliebten Leinen gespannt, sonst hätte ich vermutet, dass ich in einem anderen See unterwegs war. Nach knapp unter 1:01:58 war die als Seegurke bekannte Beate endlich wieder raus dem Wasser. Somit hatte ich die von mir unbeliebteste Einheit hinter mir. Rauf auf´s Rad und nun sollte der Wettkampf für mich beginnen. Ich lam zwar mit 1,5Min als 2. Frau aus dem Wasser, aber die Dame vor mir war in der 2. Startgruppe, die 5 Min später startet. Somit hatte ich insgesamt 6,5 Min Rückstand. Trotz flacher Strecke habe ich kein Windschattenfahren beobachten können. Das Feld war gut auseinander gezogen und es war mein einsamster Radpart in meiner Wettkampfgeschichte. Hier und da schaute dann mal ein Referee vorbei oder die Kamera für Film und Foto. Das war meine einzige Ablenkung. Danke an dieser Stelle. Ich lag einige Watt über Trainervorgabe, fühlte mich aber gut dabei. Bin kontrolliert gefahren. In der letzten Runde frischte dann der Wind auf, was mir zu Gute kam. Ich hatte 2 Verfolgerinnen, vor denen ich Abstand rausfahren wollte, was mir dann auch mit 10 Min. gelungen ist. So ging es dann nach 177k und einer Zeit von 4:50:46 auf die Laufstrecke. Ui und es lief gut!!!! Die ersten 10 Kilometer in durchschnittlich 4:17. Was war los? So schnell bin ich seit August 2012 nicht mehr gelaufen! Erst in den letzten 4 Wochen bemerkte ich eine Veränderung bei mir. Es lief alles vom Gefühl her so wie früher. Nicht mehr die Beklemmung, das Schwerfällige, beim laufen. Laut Doc sind die Narben meiner beiden Lungen-OP´s verheilt, die Nerven haben sich zum größten Teil wiedergefunden (interessant, dass sie sich überhaupt erst suchen, ein Phänomen). Es scheint nun alles wieder elastischer zu werden. Auch das Training durch meinen Trainer Frederik Martin-hier ganz im Speziellen die Verbesserung meiner Vitalkapazität-haben dazu beigetragen. Also habe ich mir erst einmal die ersten 14k angeschaut. Drei Runden waren zu laufen, glücklicherweise mit Wendepunkten. So hatte ich die Verfolgung im Auge. Die vom Rad aus 3. platzierte hatte die 2. überholt. Ups, dachte ich, wenn die aber eine so gute Laufperformance hat, musst du am Ball bleiben. Trotzdem reduzierte ich etwas mein Tempo und lief so zwischen 4:20-4:30. Wollte ja schließlich noch ankommen. Von den lieben Freunden an der Strecke erfuhr ich dann die erlösende Info. Du baust Vorsprung aus! DAS wollte ich hören. Aber meine Beine taten so weh, dass ich einfach im meinem Trott weiterlaufen musste. Klar wurde ich etwas langsamer aber rausnehmen ging nicht bewusst. Also kam ich in 3:14:37 h ins Ziel, was für mich die größte Überraschung war. Wir trainieren aus gesundheitlichen Gründen (Lunge ist schuld) seit 1 Jahr ohne Krafttraining, habe nie wieder mit diesen Zeiten gerechnet und jetzt steht sie da, die 3:14 und eine stolze Gesamtzeit von 9:07!!!! Ich bin überglücklich, dass ich das geschafft habe und Bestzeit mit 44 kann sich sehen lassen!

Und alles das geht nur mit einem tollen Team um mich herum. Mein Partner, meine Familie, mein Trainer, meine Sponsoren (siehe rechts), Vereinskollegen, Freunde und in diesem Fall auch der Veranstalter Will Power Races, Uwe Jeschke und Melanie Graf, haben mir ein rundum wohliges Gefühl gegeben. Nicht zuletzt die Zuschauer tragen den Athleten. Ich habe in einem Wettkampf noch nie so oft meinen Namen gehört! Selbst auf der Radstrecke radfahrend motivierten mich die Leute während ich lief! Wahnsinn. Ich bin überwältigt!

Ich kann diesen Wettkampf nur empfehlen vor allem, wenn man nicht soooo gerne in den Bergen unterwegs ist (tja, bis auf die Brücken). Dieses Flair, diese Stimmung, diese echt witzige Moderation (huch), die Sicherheit und nicht zuletzt die unermüdlichen Idealisten in Form von Veranstalter, Sponsoren und allen Helfern versprechen ein tolles Event. Auf zu Early Bird 2014!

Mein nächstes Ziel ist nun der Ironman Florida am 02.11.2013 als Profi. Ich hoffe, dass ich bis dahin meine Form halten kann.

Kommenden Sonntag folgt allerdings das berüchtigte 24-Std. Rennen bei Rad am Ring. Da werde ich meine letzte Kraft brauchen, um diese Höhenmeter zu bewältigen. Höre schlimmes und will es eigentlich gar nicht hören und erst recht nicht fühlen! Aber mit dem BULLS-Team bestehend aus weiteren 3 Mädels aus meinem Verein ASV Köln Triathlon wird es eine fröhliche und spannende Geschichte. Da bin ich mir sicher.

Zieleinlauf Carglass Cologne Triathlon Weekend

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