Weido, Weido!!! Titelverteidigung beim Strongman Japan

Ein Jahr ist schnell vorbei und schon war ich wieder beim Strongman Japan 2013 am Start.

Ich hatte es nicht ganz so einfach ab Juli 2012. Lunge und Entzündung am Fuß verpassten mir eine kleine Zwangspause von fast 5 Monaten. Schade um meine alte Form, aber es geht immer weiter. Aufgeben gilt ja bekanntermaßen nicht. Also viel Mut geschöpft nach guten Gesprächen mit Spezialisten ging es weiter mit dem Training und der Wettkampfplanung.

Die eingeladene Elite bestand aus interessanten Athleten aus USA, Australien, Ukraine und Deutschland. Dieses Mal war mein Partner Helmut Greger auch zu Gast und musste die schicken Höhenmeter der harten Marathonstrecke überwinden.

Miyakojima ist eine kleine Insel bei Okinawa, im Süden Japans mit tropischem Klima. Letztes Jahr habe ich das mit geballter Kraft zu spüren bekommen. Noch nie bin ich vorher so an meine Grenze gegangen. Die Hitze war unerträglich. Die Menschen sind sehr herzlich und geben ihre ganze Kraft in dieses Event welches in 2013 zum 29. Mal durchgeführt wurde.

Am Wettkampftag trete ich um 3:00 Uhr auf den Balkon. Das angedrohte Wetter war da: Sturm! Für mich zunächst absolut positiv, weil ich bei starkem Wind meine Radstärke ausnutzen kann. Aber schwimmen? Letztendlich wurde 30 Min vor Start der Triathlon kurzerhand in einen Duathlon umgewandelt. Als Nichtschwimmerin kam mir das natürlich auch entgegen. Trotz Tropen hatten wir gerade mal 9 Grad, was genau mein Wetter war. Da hat jemand da oben einen guten Tag für mich geplant.

Erst vor Ort erfuhr ich von einer starken Konkurrentin Emi Sakai. Sie war die Favoritin, absolut laufstark und gut auf dem Rad. Also musste eine Strategie her. Beim ersten Lauf, 6,5 Kilometer, bin ich hinter ihr geblieben, um nicht zu schnell anzugehen. Duathlon ist schon hart und wir sollten ja knapp 59 Kilometer an diesem Tag laufen. Beim Wechsel zum Rad hatte sie 1 Minute Vorsprung. Nach 20 K konnte ich sie überholen und hatte mir bei gleichem Tempo einen Vorsprung auf dem Rad von ca. 6 Minuten erhofft. Der Sturm war ungnädig. Die ganze Kraft musste ins Pedal und in den Lenker. Die Böen schoben mich regelmäßig aus meiner Linie. Am Wendepunkt sehe ich dann, dass sie an mir dran blieb. Ich dachte entweder ist sie so stark geworden oder sie geht an ihr Limit. Ich wechselte zum Lauf mit nur 43 Sek. Vorsprung. Ich wusste, dass ich nicht ihre Laufstärke hatte und verabschiedete mich von Platz 1 und wünschte ihr Glück, als sie mich bei Kilometer 6 zügig überholte. Das Führungsfahrzeug fuhr nun hinter Emi, war aber irritiert, weil ich plötzlich trotz konstantem Tempo wieder ran laufen konnte. Wir rannten Schulter an Schulter, was für ein Bild für die Presse. Wir wurden nun auf Schritt und Tritt beobachtet. Am Versorgungspunkt blieb sie plötzlich stehen und verpflegte sich ziemlich lange. Das war meine Chance. Strategie war aufgegangen. Durch das hohe Tempo auf dem Rad hat sie überzockt. Dabei hatte sie alles in der Hand. Wenn sie nicht versucht hätte an mir dran zu bleiben, beim Laufen wäre sie ganz klar vorne gewesen.

Plötzlich hatte ich wieder den Sieg vor Augen. Was für ein Traum. Ich lief die letzten Meter des Marathons durch das Stadion, wo sich auch das Ziel befand. Mit tosendem Beifall und tanzenden Kindern lief ich erschöpft aber überglücklich nach 8:27:56 ins Ziel. Nie im Leben hätte ich das für möglich gehalten. Ich konnte also mit diesem kurzen Training meine Titelverteidigung mit nach Hause nehmen.

Die Laufzeit muss allerdings noch verbessert werden, um an die alte Form heran zu kommen, aber mein Kopf und mein Herz schweben auf Wolke 7.

Ich fühle mich durch all das, was dort passierte mental so stark wie nie zuvor! Jetzt kann die Saisonplanung weiter angehen. Eine Quali zur WM auf Hawaii wäre mein größter Wunsch am 07. Juli 2013.

Vielen Dank an alle Daumen-Drücker und meine lieben Sponsoren.

Der Wettkampf wurde auf dem Rad entschieden. Das neue Bulls Bike fährt sich super!!!!

 

Ziel

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